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Limited Contract

Der Zürcher Projektraum «Limited Contract»machte die Kondition des begrenzten Vertrags zum Ausgangspunkt seiner Programmation. Der ehemalige Laden für Arbeitsbekleidung an der Idastrasse 46 wurde während knapp eines Jahres von eggn'spoon besetzt und als Produktionsstätte, Residency und Aktionsort genutzt. Der Raum wurde zu einem Ort für experimentelle Vermittlung und zu einer Bühne für Konzerte und Performances. Eine breite Fensterfront diente als Austauschfläche und eröffnete mit Videoprojektionen einen Blick in andere Kulturen und Zustände.

«almost ready» Rub Kandy / IT

27. Juni – 11. Juli 2015

"almost ready" (Fotos: Mimmo Rubino)

«Peripheral Bodies» Johanna Bruckner (DE/CH)

16. Sept. – 30. Okt. 2015
 

Während einer Woche hat Rub Kandy aka Mimmo Rubino die Räumlichkeiten des “Limited Contract” als Produktionsraum genutzt und eine Serie urbaner Raumskulpturen realisiert, die sich mit dem Ort, der Stadt, dem Wirtschaftsstandort Zürich beschäftigen. Ausgangspunkt waren zur Entsorgung bereitstehende Verpackungsmaterialien, die der Künstler gesammelt und dadurch dem organisierten Entsorgungszyklus entzogen hat. Der konsumistischen Verwertungslogik setzt “almost ready” ein anderes Gestaltungsprinzip entgegen, das sich im Austellungsraum als eine witzige und spielerische Auseindersetzung mit verschiedenen Nutzungssystemen und Materialisierungen manifestiert.
 

 


 

Die Nutzung als Proberaum unterstützt Johanna Bruckners Langzeitrecherche zu Formen der Organisation eines kollektiven Körpers. Während ihrer Zeit im „Limited Contract“ interessiert sie sich für Möglichkeiten, die Residenz als künstlerische Praxis selbst zu denken und ihr performatives Potenzial als Entstehungsraum zu nutzen. Der Ausgangspunkt für ihre konkrete Recherche im Raum an der Idastrasse sind die Stimmen der Feministinnen Stacy Prickett und Edn Ocko, die zentral sind für die Organisation sozial-orientierter Performance-Kollektive. Während Johanna Bruckner mit Tänzerinnen probt und spricht, experimentiert sie mit einer pedagogy of dismissal – ein Format, bei dem Lernen mit sozialer und politischer Praxis zusammengeführt wird. Das Format der Proben wird dabei als eigenständiger Produktionsprozess verstanden und in die künstlerische Praxis integriert.
 

 

 


 

«11 Past 9: Totally improvised music»

Flo Stoffner (gt), Sergio Beresovsky (drum), Tapiwa Svosve (sax)

Konzert: Freitag 11. Sept. 2015 21 Uhr
 

Flo Stoffner (g), Tapiwa Svosve (s) Foto: Beat Huber

«ELGAR»
Hans Koch (bc, ss), Flo Stoffner (gt), Lionel Friedli (dr)

Konzert: Freitag 8. Okt. 2015 21 Uhr

Hans Koch (ss), Linonel Friedli (dr) Foto: Beat Huber

«Explore Your 1000 Voices» Shelley Hirsch (USA)

Workshop: 26. Okt. 2015 17 – 19 Uhr
 

Unter dem Titel „Explore Your 1000 Voices“ lädt die New Yorker Künstlerin uns ein, gemeinsam mit ihr den Körper als Instrument und Speichermedium zu erkunden und verschiedene Resonanzen der Stimme auf Körper und Raum zu erforschen. Der Workshop richtet sich an alle, die Lust haben neue musikalische Felder auszuloten und zu entdecken.


 

«Notes on Salsa» Katherine Patiño Miranda (CO/CH)

18. Nov. – 31. Dez. 2015
 

In «Notes on Salsa» setzt sich Katherine Patiño Miranda mit der wegweisenden Arbeit «Funk Lessons» und «Notes on Funk» der amerikanischen Künstlerin Adrian Piper auseinander. Die kolumbianische Künstlerin Katherine Patiño Miranda hingegen interessiert sich für Salsa. Während ihrer Residenz im «Limited Contract» erteilt sie Menschen unterschiedlicher Herkunft Salsa-Lektionen. In gemeinsamen Workshop Performances erkundet sie die Geschichte von Salsa, und stellt dabei den Begriff der Nationalität als ein natürliches Konzept in Frage. Alle sind eingeladen, beim Tanzen und Zuhören die Sprache und Hintergründe von Salsa näher kennenzulernen. Die Arbeit «Notes on Salsa» schlägt vor, die Residenz als einen Ort der Vermischung zu begreifen: «We are all Salsa.» Katherine Patiño Miranda beabsichtigt dadurch ein tieferes Verständnis für die weltweite Mobilität zu schaffen, in einer Zeit, in der das Konzept der Nationalität und des Nationalstaates die Bevölkerung noch immer hierarchisch in Einheimische und Fremde einteilt.  «Come over and party. Together.»


 

«Los Sueños de la Outsu» Eusebio Siosi (CO)

7. Dez. – 22. Dez. 2015
 

Schaufenster Installation, Foto: Beat Huber

Die Fenster von «Limited Contract» werden im Dezember zur temporären Ausstellungsfläche für «La Usurpadora». «La Usurpadora» ist ein KuratorInnen-Kollektiv aus Puerto Colombia, einer Hafenstadt an der karibischen Küste Kolumbiens, das ohne fixen Ausstellungsraum agiert. Für ihre Präsentation in Zürich schlägt das Kollektiv vor, ein weiteres Fenster zu öffnen und die Videoarbeit «Los Sueños de la Outsü» des kolumbianischen Künstlers Eusebio Siosi zu zeigen. Der Künstler, selbst ein Nachkomme der Ethnie der Wayúu, befasst sich in seiner Arbeit mit der Tradition des «Outsü» – des Träumers. Dieser fungiert als Medium zwischen spiritueller und alltäglicher Welt und seine Träume haben einen grossen Einfluss auf das soziale Leben der Gemeinschaft der Wayúu. Das Fenster im «Limited Contract» gibt einen Einblick in eine verborgene Welt und führt uns über die repetitiven Handlungen und die rituellen Abläufe auf eine Reise des Traums.

 

«The Limited Contract small big band»
Flo Stoffner (git.), Manuel Mengis (tp), Flo Götte (bass) Vinzent Glanzmann (drum)

18. Nov. – 31. Dez. 2015
 

Vincent Glanzmann (dr), Flo Götte (b), Foto: Beat Huber

«Eldorado – Topographische Nachweisungen 2012/15» Vreni Spieser (CH)

23. Dez. – 31. Dez. 2015
 

Seit 2009 beschäftigt sich Vreni Spieser mit der Idee des Eldorados und erforscht die Thematik mit einem breiten Fokus, dank dem sie überraschende Verbindungen herstellt. Von der weltweiten Migration schlägt sie einen Bogen zur frühen Seefahrt, als (blutiger) Beginn des Kapitalismus, und verknüpft diese mit der Geschichte und der weltweiten Verbreitung von Textilien, Ornamentik und Tanz. Während ihres Aufenthalts in Buenos Aires befragte Vreni Spieser Freunde und Bekannte zu ihren Vorstellungen und Assoziationen zu Eldorado und druckte die Antworten auf Plakate. Der «Limited Contract» zeigt nun eine Auswahl dieser Plakate. Dabei wird die Frage nach dem «Anderswo» gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsströme in ein aktuelles Licht gerückt. Die Künstlerin nimmt uns mit auf eine Reise und lädt uns ein, die Möglichkeiten des Utopischen stets aufs Neue zu erkunden.


 

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