Nadja Baldini
«Refaire le monde *POSITION», Helmhaus Zürich, 9. 3 – 6. 5. 2018
Politik und Kultur begegnen sich in der Ausstellungstrilogie «refaire le monde» im Helmhaus Zürich 2018 unmittelbar. Die Ausstellungen konfrontieren mit den unausweichlichen Themen unserer Zeit: Migration und Klimawandel, Nachhaltigkeit und Verantwortung, Vereinzelung und Ohnmacht. Das Gesellschaftliche, Öffentliche steht neben dem Privaten, Persönlichen, das Globale neben dem Lokalen, das Intellektuelle neben dem Emotionalen. Politik, Bildende Kunst, Film und Musik begegnen sich.
Der Fokus liegt auf dem «Machen»: «refaire». Das heisst auch: die Dinge neu denken, vorurteilslos. In der ersten Ausstellung geht es um Barockmusik und neuste Kompositionen, um Entscheidungen, um Intimität, um ein digitales Generationenspiel, um Bürgerkrieg und um Asylsuchende. Nicht nur die beteiligten KünstlerInnen, FilmregisseurInnen und MusikerInnen beziehen in ihren Werken explizit Position – auch das Publikum soll Position beziehen: sich informieren, sich berühren lassen, entscheiden – und handeln. (Aus dem Ausstellungstext)
Gesprächsreihe «Halle 9 im Helmhaus»
Halle 9 im Helmhaus - Gesprächsreihe
Die gemeinsam konzipierte Gesprächsreihe zum Thema Architektur, Migration und Interklutur entstand auf Einladung war Teil von Raphael Perrets künstlerischer Arbeit «Fünf Finger sind nicht gleich – im Machen werden sie sich ähnlich».
5. April 2019: «Kommen – Bleiben – Bauen: Welche Räume braucht die Zukunft?», Thomas Kunz (Direktor Asyl Organisation Zürich), Lore Mühlbauer (Architektin und Herausgeberin von «Flüchtlingsbauten Handbuch und Planungshilfe»), Christoph Oeschger (Fotograf und Künstler), Bruno Vogel (Architekt), Bence Komlosi (Architecture for Refugees) im Gespräch mit Nadja Baldini
12. April 2018: «Partizipation im Museum: Wie, für wen, warum?», Marcel Grissmer, Vermittlung, Gessnerallee Zürich, und Carolin Rothmund, Leitung Kunstvermittlung, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Hisham El Kheramisi / Jawed Janikzai (Bewohner Halle 9) im Gespräch mit Nadja Baldini
19. April 2018: «Realitäten erforschen: Perspektivenwechsel mit der Eritrean Diaspora Academy», moderiert von Nadja Baldini
Podiumsgespräch «Kommen – Bleiben – Bauen: Welche Räume braucht die Zukunft?»
«Partizipation im Museum: Wie, für wen, warum?»
«Realitäten erforschen: Perspektivenwechsel mit der Eritrean Diaspora Academy» (www.eritrean diaspora-academy.org)
«Refaire le monde *PROPOSITION», Helmhaus Zürich, 21. 9 – 11. 11. 2018
In der Ausstellung POSITION haben sich Künstler*innen zur Welt positioniert. In EX-POSITION hat Gianni Motti uns exponiert, uns alle ausgestellt. PROPOSITION ist der letzte Teil der Ausstellungstrilogie «refaire le monde». Darin geben uns Künstler*innen Vorschläge, wie die Welt neu gemacht werden muss, soll, kann oder darf:
Club La Fafa@Helmhaus Zürich
Als loser Zusammenschluss von dreizehn Personen funktionierte der Verein Club La Fafa den Museumsraum temporär zu einem Clubraum um, und veranstaltete während dreier Monate Aktivitäten: Wir kochten gemeinsam, nähten, informierten, wir stellten Keramiken her oder spielten zusammen Musik. Idee war, die Autonomie der Kunst zu nutzen, um innerhalb der Kunstinstitution einen Raum zu schaffen, in dem Beziehungen, Wissensaustausch, persönliche Nähe und Anteilnahme entstehen können.
In der französischen Umgangsprache steht "fafa" für die Familie. Diese Bedeutung bestimmte unser Ziel: der Aufbau einer (familiären) Gemeinschaft, die Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen, beruflichen und sozialen Hintergründen, mit oder ohne Fluchterfahrung zusammenbringt. Während der Ausstellung wurde das Publikum eingeladen, den Raum zu besuchen, an Aktivitäten teilzunehmen, Erfahrungen auszutauschen, gegenseitige Hilfe anzubieten und Beziehungen zu knüpfen.
Projektteam Club La Fafa @Helmhaus Zürich: Nadja Baldini, Soren Berner, Tawil Bukun Gurdei, Hicham El Khemisi, Maya Hottarek, Jun Kanai, Rahimullah Mohammadi, Ali Omar, Raphel Perret Levent Pinarci, Juliette Rosset, Arthur Sobrinho, Jawed Stanikzai